Katakomben
Diese Folge wurde gemeinsam mit museos.com produziert. In dieser spreche ich über die Katakomben in Rom. Ich erzähle mehr über deren Geschichte, über Glauben und Irrglauben.
bella Italia > Folge 43:
Ein Gang durch die unterirdischen Friedhöfe in Rom.
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meine Tipps
Inhaltsverzeichnis
02:17 | Irrglaube Nr. 1: Katakomben im Kolosseum
03:32 | 60 oder 6 beeindruckende Katakomben
04:55 | Die Gräber außerhalb der Stadtmauer
05:56 | Ein Blick in die Gänge der Katakomben
08:12 | Irrglaube Nr. 2: Kein Ort für Versammlungen
1
Wenn du die Katakomben von Marcellinus und Petrus besuchen willst, musst du den Termin vorab reservieren!
2
Denk dran: in den Katakomben gilt absolutes Fotografier- und Film-Verbot.
3
Die Katakomben in Rom können nur mit Führungen besucht werden! Erkundige dich vorab, wann diese stattfinden.
4
Da die Katakomben christlichen Stätten sind, müssen die Knie und Schultern bedeckt sein. Nimm daher im Sommer langärmlige Kleidung (bzw. Schals) mit.
5
In Rom gibt es die Katakomben von Sant' Agnese. Diese sind aber nicht bei der Piazza Navona, sondern Via Nomentana 349.
meine Empfehlungen
Touren, die durch ausgewählte Katakomben in Rom führen:
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Glaube und Irrglaube
Die Christen glauben an ein Leben nach dem Tod und beerdigen die Toten unter der Erde. Da sie bis ins 4. Jahrhundert ihren Glauben nicht öffentlich ausleben durften, bedienten sie sich an Symbolen (wie zum Beispiel Fische, Anker oder Tauben). Diese Symbole sind neben den Namen der Verstorbene auch heute noch auf den Grabsteinen in den Katakomben zu finden. Es ist ein Irrglaube, dass sich die Christen währen der Christenverfolgung in den Katakomben versteckt hätten. Die Römer kannten diese Plätze viel zu gut, und hätten somit die Christen dort sofort gefunden. Die Katakomben wurden außerdem nicht für Versammlungen genutzt. Man hat die Verstorbenen nicht besucht, es gab auch keine Trauerfeier, sondern einfach nur eine Bestattung.
Die Geschichte
Ab 450 vor Christus war es gesetzlich vorgeschrieben, dass Tote nur außerhalb der Stadtmauern begraben werden durften. Das galt ab dem 1. Jahrhundert auch für das Christentum. Während des ersten Jahrhunderts hatten die Christen in Rom allerdings gar keine eigenen Friedhöfe. Wenn sie ein Stück Land besaßen, konnten sie ihre Verstorbenen dort begraben, ansonsten haben sie die öffentlichen Friedhöfe benutzt, die auch von Heiden genutzt wurden. Im 2. Jahrhundert haben die Christen begonnen, die Verstorbenen nicht mehr in diesen öffentlichen heidnischen Friedhöfen zu bestatten, sondern in unterirdischen Katakomben. Im 3. Jahrhundert wurde es den Christen dann sogar verboten, oberirdische Gräber zu besuchen. Die Katakomben hat man bis ins 9. Jahrhundert als unterirdische Friedhöfe genutzt. Durch Kriege und Umwelteinflüsse wurden sie verschüttet und irgendwann sogar in Vergessenheit geraten. Im 16. Jahrhundert hat man in Rom die ersten Katakomben wieder entdeckt und mit den Ausgrabungen begonnen.